Das optometrische Visualtraining

Stellt ein Tennisspieler fest, dass er beim Aufschlag stets den Ball in das Netz schlägt, so wird er versuchen, durch Änderung seiner Körperhaltung, seiner Fußstellung, der Wurfhöhe und anderer Einzelkomponenten des Aufschlages sein Spiel zu verbessern. Gelingt das nicht, so wird er entweder irgendwann seinen Sport entnervt aufgeben oder aber das einzig richtige tun: mit einigen Trainerstunden lässt sich sein Problem nicht nur analysieren, sondern sogar (zumindest weitgehend) beseitigen – Übung macht den Meister!

Hat nun das Augenpaar (im Laufe der kindlichen Entwicklung) nicht gelernt – oder wieder „verlernt“ – sich zu koordinieren, Bewegungen und Einstellmechanismen gemeinsam und flüssig ablaufen zu lassen, so sind spezielle Übungen erforderlich: das optometrische Visualtraining.

Um die visuelle Leistungsfähigkeit insgesamt zu steigern, müssen alle Teilbereiche gleichzeitig und aufeinander abgestimmt trainiert werden (siehe die vier Kreise von Skeffington).

Da sich die Bewegungsabläufe der Augen in verschiedenen Altersstufen entwickeln und eine immer stabilere Struktur bekommen, lässt sich nicht jedes visuelle Problem und nicht in jedem Alter gleich gut trainieren.

Der Aufbau des Visualtrainings muss dementsprechend dem Alter und dem visuellen Problem angepasst sein – ein Standardtraining für alles und jedes gibt es nicht.

Grundlage des Trainings ist die visuelle Analyse, bei der mit einer langen Reihe von Messungen (sog. 21-Punkte-Prüfung zur differenzierten Betrachtung von Akkommodation und Vergenz) und einer Vielzahl von Tests die Ursache für das „visuelle Fehlverhalten“ erforscht wird.

Anhand entsprechender Auswertungen kann dann festgelegt werden, in welcher Reihenfolge und mit welchen Übungen das Training begonnen wird.

Motivation und Ausdauer führen zum Erfolg!